Immer am ersten Sonntag im Juni nimmt das Erzgebirge mit dem Bergbau Erlebnistag am deutschlandweiten UNESCO-Welterbetag teil.
In diesem Jahr lädt die Silberstadt Freiberg ein, den Bergbau Erlebnistag zu feiern. Am 04.06.2023 können Besucher ab 14 Uhr in unmittelbarer Nähe des Schlosses Freudenstein und der Tourist-Information Freiberg die Vielfalt unseres Welterbes entdecken. Auf der Welterbemeile präsentieren sich die Teilnehmer aus der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří mit Handwerk, Kunst und Kultur sowie Kreativ- und Mitmachangeboten für Kinder. Ob gemeinsam mit dem Bergmännlein Tatock die Silberstadt Freiberg erkunden oder sich ab 14 Uhr beim ersten Freiberger SkateDay auf dem Freiberger Schlossplatz sportlich betätigen, für Groß und Klein gibt es viel zu erleben. Rund 100 Bläser sorgen ab 17 Uhr auf Schloss Freudenstein in Freiberg beim kostenfreien Gemeinschaftskonzert zum Welterbetag für musikalische Unterhaltung. Mit dabei beim großen Welterbekonzert sind das Bergmusikkorps Saxonia Freiberg, das Landesbergmusikkorps aus Schneeberg und das Musikkorps der Stadt Olbernhau. Im Rahmen des Konzertes wird auch der diesjährige Förderpreis der Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí verliehen.
Aus dem Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří sind nicht nur Technologien in die ganze Welt gegangen, sondern auch das Steigerlied.
1678 wurde es in einer Schneeberger Festschrift anlässlich des Besuches von Kurfürst Johann Georg II. in der Bergstadt erstmals veröffentlicht. Dort wurde es von 400 Bergleuten und Offizianten gesungen, während der Kurfürst Marzipan aß.
Von hier hat es seinen Weg in alle deutschen Bergbauregionen genommen. Gemeinsam wollen nun alle deutschen Verbände der Berg- und Hüttenleute das Steigerlied als immaterielles Kulturerbe eintragen lassen.
Wer mehr zur Geschichte des Steigerliedes erfahren möchte: knappenverein.de
Das Steigerlied mal etwas anders: Von Berggeschrey
Bahnbrechend war das in der Montanregion entwickelte Verfahren des Nasspochens. Mit Hilfe von Wasser wird das Erz zermahlen und die Effizienz in der Aufbereitung wurde damit erheblich gesteigert. Was auf den ersten Blick unspektakulär erscheint, war aber über 400 Jahre die weltweit am häufigsten genutzte Technologie zur Aufbereitung von Erzen. Besonders profitiert hat davon eine andere Welterbestätte, die Bergbaulandschaft in Cornwall und West Davon. Mit Hilfe der Technologie aus dem Erzgebirge konnte der Zinnertrag hier revolutioniert werden.
Im Bergbaumuseum Altenberg kann solch eine hölzerne Nasspochanlage noch authentisch erlebt werden. In ihrer Größe und Ausstattung ist sie einzigartig in Europa.
Auf der kleinen Welterbe-Tour zwischen Altenberg und Zinnwald lohnt sich ein Besuch im Bergbaumuseum Altenberg. Zur Welterbe-Tour
Interessante Einblicke in das Bergbaumuseum Altenberg und in den Welterbe-Bestandteil Altenberg-Zinnwald gibt es hier.
Seit über 850 Jahren hat der Abbau von Silber, Zinn, Kobalt, Eisen und Uran seine Spuren in der Landschaft hinterlassen.
So entstanden fünf Erzbergbaulandschaften, die das Erscheinungsbild der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří seitdem charakterisieren. Bis heute sind wichtige Sachzeugen aus unterschiedlichen Bergbauepochen, wie Schacht- und Tagesanlagen, Halden und Pingen, erhalten geblieben. Besonders prägend in jüngster Zeit waren die Zeugnisse des Uranabbaus. Wie keine andere Uranbergbauregion dokumentiert das Erzgebirge die groß angelegten Rehabilitationsprogramme, die in den 1990er-Jahren begannen und neue internationale Maßstäbe für die nachhaltige Landschaftssanierung setzten.
Typisch für den Uranabbau waren die sogenannten Spitzkegel- oder Terrakonikhalden. Nur noch in der Bergbaulandschaft Buchholz sind die sanierten Halden so sichtbar. Die ausgedehnte Bergbaulandschaft bei Aue-Bad Schlema ist ein herausragendes Zeugnis für den Umgang mit den Umweltauswirkungen des Uranbergbaus.
Seit 2014 finden im Erzgebirge immer am 1. Juni-Wochenende die Bergbau Erlebnistage statt. Sie sind der erzgebirgische Beitrag zum Welterbetag. Unter dem Motto "Solidarität und Dialog" regt der Welterbetag an, deutsches Welterbe aktiv zu erkunden.
Nach der Ernennung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum UNESCO-Welterbe am 6. Juli 2019 hat die Montanregion 2020 erstmals offiziell mit den Bergbau Erlebnistagen am Welterbetag teilgenommen. So entstehen jedes Jahr zahlreiche Videos, in denen sich auch viele Welterbe-Objekte aus der Montanregion vorstellen.
www.UNESCO-Welterbetag.deUm Ihren Merkzettel zu verwalten oder die Seiten erneut anzuschauen, gehen Sie auf den Reiseplaner.