Kleine Highlights (fast) am Weg. Die einen nennen es Umweg, die anderen Abstecher und manche Schlenker. Als Genusswanderer findet man auf dieser Etappe gleich mehrere Abstecher, die sich lohnen. Zur höchstgelegenen Trinkwassertalsperre Deutschlands sind es ca. 1,7 Kilometer Umweg. Die Kirche in Carlsfeld, die der Frauenkirche in Dresden als Vorbild diente, sieht man schon vom Kammweg aus. Der Schlenker zur Deutschen Raumfahrtausstellung ist mit 9,5 Kilometern dann schon eine größere Herausforderung.
Zum Etappenstart auf angenehmen Pfaden wartet am Waldrand bald der erste Abstecher zur Trinkwassersperre Carlsfeld. Sie ist nach dem Schluchsee die zweithöchstgelegene Talsperre Deutschlands. Über die 200 Meter lange Staumauer spazieren wir Richtung Carlsfeld. Der Blick öffnet sich und die bekannte Carlsfelder Kirche ist schon zu sehen. Der Abstecher zur Trinitatiskirche führt in den Ort abwärts. Ein schmuckes Kleinod, das so vielen bekannten Zentralkirchenbauten, z.B. der Frauenkirche Dresden, als Vorbild diente . Nach einem stillen Gebet geht es auf dem Kammweg, oberhalb des Skihangs, im Wald weiter Richtung „Drei Bächel“. In diesem Naturschutzgebiet befindet sich der älteste Fichtenbestand Sachsens. Die 235 Jahre alten Fichten haben stattliche Höhen von bis zu 48 Metern. Fichtennadeln enthalten übrigens viele wertvolle Öle, was sie zum idealen Heilmittel gegen Husten und Müdigkeit macht. Gegen Wander-Müdigkeit hilft hier auch eine Pause an der Rasthütte. Kurz vor Morgenröthe führt unser Weg abwärts zum Bach. Durch den Märchenwald schlendern wir dahin. An der Fahrstraße kann man zur Raumfahrtausstellung einen Umweg machen, ein Tag mehr. Auf Halbhöhe folgt der Kammweg nun einem kleinen Kanal. Ganz oben in Mühlleithen angekommen genießen wir die tolle Aussicht. Der Blick schweift weit und wir lassen noch einmal die „kleinen“ Schlenker in Gedanken Revue passieren, bevor wir unser erstes Quartier im Vogtland beziehen.
Meilensteine: Weitersglashütte – Carlsfeld mit Trinitatiskirche und Talsperre – Naturschutzgebiet Drei Bächel mit Drei-Bächle-Rastplatz - Morgenröthe-Rautenkranz mit Deutscher Raumfahrtausstellung – Hammergraben – Wintersportort Mühlleithen
Von Weitersglashütte schlängelt sich der Pfad in Richtung Carlsfeld romantisch am Naturschutzgebiet Hochmoor Weitersglashütte vorbei. Bis das Gasthaus Talsperre ohne große Anstrengung erreicht wird, bieten sich traumhafte Ausblicke auf Carlsfeld, auch „Sapperland“ genannt. Dies ist darauf zurück zu führen, weil die Carlsfelder früher fast das ganze Jahr Filzschuhe (erzgebirgisch: Sapper) trugen. Als älteste Rundkirche Sachsens war die Trinitatiskirche Carlsfeld Vorbild für den Bau der Frauenkirche in Dresden und der Seiffener Kirche. Bemerkenswert ist auch die Tradition des Bandonions, welches als Tangoinstrument Nr. 1 in Südamerika verehrt wird. Bereits 1854 wurde das von Heinrich Band erfundene Bandonion in Carlsfeld gebaut und weltweit exportiert. Heute wird in Klingenthal produziert. Um die höchstgelegene Trinkwassertalsperre Deutschlands in 904 m ü.NN zu sehen, lohnt sich eine kurze Rundtour zur 200 m langen Staumauer des Stausees. In den 30-er Jahren wurde deshalb die Siedlung Weiterswiese geflutet. Über den "3-Talsperren-Wanderweg" zurück am Kammweg angekommen geht es am Waldrand auf naturnahen Pfaden durch Fichtenhochwald. Beim überqueren des Skihanges genießen wir einen letzten Blick auf Carlsfeld. Auf naturbelassenem Waldweg streifen wir den Schneehübel (974 m) und gelangen zum Morgenröther Weg. Diesem gut befestigten Weg folgen wir ca. 600 m in Richtung Morgenröthe-Rautenkranz in das Naturschutzgebiet "Drei Bächel", welches sich bereits im Vogtland befindet. Bald haben wir die Drei-Bächle-Hütte erreicht, ein großer Rastplatz mit mehreren ankommenden Wanderwegen. Hier finden wir einen der ältesten Fichtenbestände Sachsens vor. Auf dem Kammweg gehen wir neben dem rauschenden Markersbach weiter nach Morgenröthe-Rautenkranz. Hier wurde der erste deutsche Kosmonaut im Weltall, Siegmund Jähn, geboren. Im Ortsteil Rautenkranz befindet sich die Deutsche Raumfahrtausstellung mit vielen bemerkenswerten Exponaten zur Geschichte der Raumfahrt und Weltraumforschung. Die einzigartige Ausstellung lohnt einen Abstecher oder Verlängerungstag (9,5 km vom Kammweg entfernt!). Der Kammweg leitet uns durch den Ortsteil Morgenröthe am Wettinplatz vorbei und an der Ausbildungsstätte des Staatsbetriebes Sachsenforst über die Pyratalstraße auf den Hammerweg. Der Pfad am Hammergraben führt uns in Richtung Sachsengrund. Dann geht es steil bergan nach Mühlleithen. Spätestens nach einer dreiviertel Stunde Wanderung werden die ersten holzvertäfelten Häuser des Wintersportortes sichtbar. Wir gelangen auf die Waldstraße in Mühlleithen zur B283. Hier bieten sich mehrere gute Möglichkeiten zur Rast, Verpflegung und Übernachtung direkt am Kammweg.
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