Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, heißt es. Sondern die Weitergabe des Feuers. Wer auch immer diesen klugen Satz gesagt hat: Er muss zuvor im Erzgebirge gewesen sein. Wie wir darauf kommen? Entdecken Sie es selbst!
Schwibbögen, die ins Dunkel leuchten – die kennen Sie garantiert. Aber wissen Sie auch, woran dieser klassische Weihnachtsschmuck erinnern soll? Warum (Kerzen-)Licht in der Erzgebirgsweihnacht seit jeher eine so wichtige Rolle spielt? Wie das Erzgebirge überhaupt zur Weihnachtsschmuck- und Spielzeugregion wurde? Und was eine Mettenschicht ist? Nein? Dann gehen Sie auf Erkundungstour ins Land von Engel und Bergmann. Erleben Sie, mit wieviel Herzblut die Menschen hier althergebrachte Sitten pflegen und tief verwurzelte Gebräuche lebendig halten. Sie werden sehen: Auch hier kommt alles vom Bergwerk her.
Blitzende Instrumente, verzierte Uniformen, stolze Bergmärsche und inbrünstiger Gesang: Die Bergparaden zu Weihnachten und bei jährlichen Festen sind nach wie vor die absoluten Höhepunkte im Erzgebirgs-Jahr. Und all die Räuchermännchen und Nussknacker in den meist familiengeführten Holzwerkstätten? Die würden die Frage „Ja, ist denn heut‘ schon Weihnachten?“ glatt das ganze Jahr über mit „Ja“ beantworten. Fehlt nur noch der Besuch einer traditionellen Mettenschicht – so hieß die letzte Schicht vor Heiligabend – in einem der Besucherbergwerke. Wetten, Ihr mitgebrachter Schwibbogen erinnert Sie noch Jahre später an den Lichterbogen-geschmückten Eingang ins Bergwerk? Derweil Engel und Bergmann mit ihren Kerzen schützend und zuversichtlich die Wohnstube erhellen... So herzerwärmend können Traditionen sein. Glück auf!
Sie zählen zu den ursprünglichsten Motiven der erzgebirgischen Volkskunst: die Lichterfiguren Engel und Bergmann. In ihnen verdichtete sich symbolhaft, was die Bergleute und ihre Familien am meisten beschäftigte: Die extrem harte, anstrengende und gefährliche Arbeit unter Tage, die meist noch vor Tagesanbruch begann und erst nach Einsetzen der Dunkelheit endete. Denn als Kerzenhalter sorgten Engel und Bergmann zum einen für das schmerzlich vermisste Licht – und wiesen so den Söhnen nach der Arbeit den sicheren Weg nach Hause.
Zugleich waren sie auch ein Schutzsymbol, das den Bergleuten Glück bringen sollte. Erfüllt von der tiefen Frömmigkeit der Menschen und gefertigt mit großem handwerklichem Geschick, fand das Paar schnell auch in den Kirchen des Erzgebirges einen festen Platz: Die Engel als Abbild der beschützenden Himmelsmacht, die Bergmänner als Abbilder der Söhne, die in den Minen Tag für Tag ihr Leben und ihre Gesundheit riskierten. Zusammen baten sie sinnbildlich um den Schutz Gottes. Später nutzte man sie in den Familien auch als Adventsleuchter, die man in die Fenster stellte – einen Engel für jede Tochter und einen Bergmann für jeden Sohn. Und noch heute ist es im Erzgebirge Tradition, den Töchtern zu Weihnachten Engel-Lichterfiguren zu schenken, während die Söhne Lichterfiguren in Form eines Bergmanns bekommen.
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