Hier schlägt das Herz der Erzgebirgsweihnacht, wenn stolze Männer im festlichen Habit durch die Bergstädte ziehen. Mehr als 15 Bergparaden, begleitet mit bergmännischer Musik, laden die Besucher ins weihnachtliche Erzgebirge ein.
Viele der bergbaulichen Traditionen haben ihre Wurzeln in der Religion. Das spiegelt sich bis heute in der Frömmigkeit der Menschen, in den Weihnachtsbräuchen, in Musik und Kunst. Das Habit der Bergmänner wird nach historischen Vorlagen erstellt. Dessen Erscheinung, Ausstattung und Farbe erlauben die Einordnung des jeweiligen Trägers in ein Revier, eine historische Zeit und eine Tätigkeitsfunktion im sächsischen Bergwesen.
Diese Paraden wurden zu Festtagen in den Bergstädten organisiert, den Verwaltungszentren, um staatlichen Würdenträgern Ehre und Gehorsam zu erweisen. Bis heute werden die Bergparaden von den Erzgebirgern als kulturelle Traditionen gepflegt.
Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist ein außergewöhnliches Zeugnis der weitreichenden Einflüsse des Bergbaus auf alle gesellschaftlichen Bereiche, die auch die immaterielle Dimension von lebendigen Traditionen, Ideen und Vorstellungen der erzgebirgischen Kultur verdeutlichen.