Bergauf, bergab - den Wander-Flow erleben. Der Zustand des völligen Aufgehens in einer Aktivität, wo das Zeitgefühl weitgehend verloren ist wird als Flow-Erleben bezeichnet. Wir vergessen heute auf dem Kammweg Raum und Zeit. Die 20 Kilometer und 700 Höhenmeter von Johanngeorgenstadt bis Weitersglashütte wandern wir ganz im Flow.
An manchen Wandertagen kann der Einstieg zum Kammweg, je nach Unterkunft, etwas variieren, so auch in Johanngeorgenstadt. Die Gastgeber geben immer Tipps zum besten Zuweg. Wir wandern an der Jugendherberge vorbei, gelangen in den Lehmer Grund und erreichen nach Passieren der Schanzenanlagen auf der Höhe alsbald die Kammloipe. Sie ist eine der schneesichersten Loipen im deutschen Mittelgebirgsraum. In Steinbach angekommen folgen wir dem wunderschönen wurzelreichen Waldpfad. Hier kann man wirklich Zeit und Raum vergessen. Erst an der Fahrstraße merken wir, dass wir wieder etwas aufpassen müssen. Der Weg bringt uns zur Sauschwemme und dann beginnt der anspruchsvolle kerzengerade Aufstieg zum Auersberg (1.018 Meter) mit Berggasthaus und fantastischem Ausblick als Belohnung. Schon 1861 wurde hier oben der erste Aussichtsturm im Erzgebirge eingeweiht. Der Abstieg führt uns auf den nächsten 2,5 Kilometern über den Schlangenweg in die fast 300 Meter tiefer gelegene ehemalige Hammerwerksgemeinde Wildenthal. Sie liegt im Tal der "Großen Bockau" und gilt als eine der ältesten Sommerfrischen des Erzgebirges. Sie war einst Durchreiseort vieler Karlsbader Kurgäste, sogar Goethe zählte dazu. Bis wir zu unserem Etappenziel Weitersglashütte gelangen, kann der ein oder andere Schweißtropfen, trotz Sommerfrische, noch auf unserer Stirn auftauchen. Aber wie von selbst kommen wir gut gelaunt oben an – klar, wir sind im Wander-Flow.
Meilensteine: Bahnhof - Schaubergwerk Glöckl - Anton-Günther-Höhe - Lehmergrund - Schanzenkomplex - Loipenhaus - Steinbachtal - Auersberg (1018 m) mit Aussichtsturm und Bergwaldgarten - Dorfring Wildenthal - Amselweg - Altbergbaugebiet Alter Fritz - Weitersglashütte
Vom Bahnhof Johanngeorgenstadt aus laufen wir durch die Gewerbeansiedlung bis kurz vor dem Grenzübergang Potucky. Entweder wir stürzen uns ins grenzüberschreitende Markttreiben, entdecken unter Tage das „Schaubergwerk Glöckl“ oder wandern gleich weiter auf dem Kammweg zur ehemaligen Altstadt hoch. Diese fiel vor Jahrzehnten dem Bergbau zum Opfer und nur die evangelisch-lutherische Kirche blieb stehen. Dass die Bergsicherung und Renaturierung vorangetrieben wird, werden wir auf dem Kammweg feststellen. Schon auf dem Weg zur Jugendherberge oder zu den Sprungschanzen erleben wir Fernblicke bis ins böhmische Erzgebirge, blühende Bergwiesen und wildromantische Bachtäler, z.B. im Lehmergrund, am Schwefelbach und am Steinbach. Dabei begegnen wir in der Geburtsstadt des erzgebirgischen Schwibbogens immer wieder Zeugnisse des Bergbaus. Ein kleiner Umweg zum bergbautechnischen Museum Pferdegöpel lohnt allemal. Durch die Höhenlage zwischen 700 – 1000 m ü. NN zählt Johanngeorgenstadt zu den schneesichersten Wintersportorten der deutschen Mittelgebirge. Die Stadt hält aber auch ganzjährig zahlreiche sportliche und kulturelle Einrichtungen für Freunde des Aktivurlaubes bereit. Wer Abkühlung an heißen Sommertagen sucht, findet diese im Naturbad am Schwefelbach. Über den Ziegelhüttenweg und die befestigte Eisenstraße erreichen wir schließlich den Einstieg auf den idyllischen Waldlehrpfad Steinbachtal.
Noch vor dem Parkplatz und Gasthof Sauschwemme zweigt der Kammweg über die Eibenstocker Straße ab. An Einzelgehöften vorbei treffen wir die Auffahrt zum Auersberg. Während des anspruchsvollen Aufstiegs auf dem straßenbegleitenden Pfad laden Bänke zum Ausruhen und Kräftesammeln ein. Endlich ist der Aussichtssturm zu sehen. Der Abstecher auf den Gipfel lohnt sich! Am Wanderparkplatz folgen wir ohne große Anstrengung dem Pfad durch den lehrreichen Bergwaldgarten bis auf 1018 m Höhe. Hier werden wir mit fantastischer Aussicht vom Aussichtsturm über das Westerzgebirge, Rastplätzen und Einkehr im Haus Auersberg erwartet.
Zurück am Wanderparkplatz biegt der Kammweg auf den Schlangenweg ab und windet sich im Buchenwald auf Serpentinen allmählich wieder nach unten. Sobald wir die ersten Häuser erblicken, haben wir das Hammerwerksdorf Wildenthal erreicht. Nun liegt ein traumhafter Wegabschnitt auf dem Dorfring vor uns. Die vielen Möglichkeiten zur Rast und die Aussicht auf die Berglandschaft werden uns begeistern. Vom Bärenzechenweg kommend überqueren wir die Straße. Vor dem Wanderparkplatz führt ein kurzer Anstieg am Skihang zum Amselweg. Ein Kilometer leitet uns die Markierung am Waldrand entlang. Auf dem Flößholzzechenweg hinauf kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Der Weg führt an der Schutzhütte weiter geradeaus bis an die Straße. Wir überqueren den Glashüttenbach und gelangen in den Zigeunergrund. Durch dichten Wald kommen wir am Altbergbaustandort „Alter Fritz“ vorbei und erreichen Weitersglashütte.
Am Etappenziel lädt ein Gasthaus zur Einkehr ein.
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